2. November - Wat Saket und Khaosan

Heute sind wir zwar etwas früher, aber immer noch nach deutscher Zeit aufgestanden. Wir haben gefrühstückt (an dieser Stelle nochmal Danke an Basti für das Glas Nutella, welches mein Leben gerettet hat) und haben uns um ca. 14 Uhr aufgemacht um die berühmt berüchtigte Backpackerstraße, die Khaosan Road und einen Tempel namens Wat Saket zu besichtigen.
Da der Wetterbericht Regen meldete, stibitzten wir uns die Flip Flops, die das Hostel als Hausschuhe anbat, in der Hoffnung, dass wir dann nachher nicht mit nassen Schuhen heimkommen würden, was sich jedoch schnell als arger Anfängerfehler herausstellte. Nach den ersten zehn Minuten hatte ich die erste wunde Stelle und nach nicht einmal 15 Minuten liefen wir beide barfuß und die Übeltäter baumelten an einem Karabiener vom Rucksack herunter (Außerdem stellte sich heraus, dass es an diesem Tag garnicht regnete, toll!).
Als wir nach einer halben Stunde Fußqälerei aber endlich in der Khaosan Road ankamen, war der Schmerz schnell vergessen, denn die schir unglaubliche Menge an Leuchtreklamen, Kabeln, Touristen, Straßenständen und Gerüchen ließ keinen Platz für andere Sinnesempfindungen.

Wir mussten ganz langsam durch die Straße spazieren, denn überall gab es irgendetwas zu sehen, von Thais die einem Skorpione zum probieren unter die Nase hielten, bis hin zu offenen Kneipen, die sich weit in enge Nebengässchen hinein erstreckten. Dicht an dicht standen die winzigen Verkaufsstände, die über und über mit gefälschten Markenprodukten, Essen, oder den typischen Touristen-Elefantenhosen behangen waren.
Als wir die Straße also einmal durchquert hatten, entschieden wir bei einer Portion Frühlingsrollen aus einer Garküche, dass wir erstmal den Tempel besichtigen würden, und dann in der Dämmerung wiederkämen, denn so wie es aussah, bauten die Stände gerade erst richtig auf.


Wir zogen also unser Gummischuhwerk wieder an, und machten uns auf den Weg zu einem Tempel, der von unten aussah, wie Disneyland. Wat Saket steht auf einem Hügel, der hier und da mit filigranen buddhistischen Statuen und kleinen Stein- und Blumenbeeten geschmückt ist.  Um den Berg und den Tempel erklimmen zu dürfen bezahlten wir 50 Baht pro Person, was etwa 1,60€ entspricht. Auf dem Weg nach oben fühlt man sich wie in einem Märchenland, denn die geschwungene Steintreppe, die goldenen Statuen, die künstlichen Wasserfälle und Beete werden zusätzlich von Wasserdampfmaschienen befeuchtet, sodass ein dichter Nebel entsteht. 

Als wir später im Dunkeln wieder herunter stiegen, wurde das ganze auch noch von vielen kleinen Lichterketten beleuchtet, die wie Lianen von den Bäumen herab hingen.
Die 318 Stufen waren in der Hitze und Feuchtigkeit keine einfache Aufgabe, aber die Aussicht von oben, und der Weg dorthin haben sich gelohnt. Wir sahen Mönche und andere Menschen, die betend ihre Runden um die goldene Kuppel zogen, die die Spitze des Tempels krönte und aus Lautsprechern ertönten thailändische Gesänge, oder Gebetssprüche.

Zurück auf der Khaosan Road waren wir so erschöpft und aufgehitzt, dass wir uns unser erstes thailändisches Bier gönnten, und die Abkühlung war genau das Richtige um danach mit neuer Energie auf eine kleine Shoppingtour zu gehen. Wie alle Touristen kauften wir uns weite Stoffhosen, Leinenhemden und was man sonst noch so finden konnte, nicht zuletzt, weil die Verlockung durch die extrem niedrigen Preise und das einfache Verhandeln so groß war.
Durch einen Zufall lernten wir dann unsere erste Backpacker-Bekanntschaften kennen, Jörg und Daniel, die bereits zum zweiten Mal Bangkok besuchten. Sie gaben uns ein weiters Bier aus und schließlich landeten wir in einer der Garküchen, die einige Tische davor stehen hatte, wie ein Restaurant. 

Als einer der Insektenverkäufer wieder auf uns zulief und schon wild winkte, waren Basti und ich schon dabei ihn mit einem entschlossenen "No, thank you!" weg zu bitten (worin wir nach nur einer halben Stunde schon sehr geübt waren), aber die Jungs hatten einen anderen Plan. Sie waren fest der Überzeugung, dass zu einem authentischen Bangkokbesuch auch das Essen eines Skorpions gehört. Nach einiger Überzeugungskust seitens der Beiden gaben wir schließlich nach und bissen jeweils eine Schere des Tiers ab. Was genau wir erwartet hatten weiß ich nicht mehr, aber der Skorpion schmeckte tatsächlich nicht schlecht, irgendwie salzig, knusprig und etwas verbrannt.
Erschöpft von all diesen neuen Erfahrungen schliefen wir später im Hostel schnell ein. 

Das sind wir:

Hallo! Wir sind Hannah und Basti und zusammen möchten wir ein paar der  schönsten Ecken der Welt entdecken. 

Auf diesem kleinen Fleckchen im Internet halten wir Familie und Freunde, aber auch Fremde, die vielleicht zu Freunden werden, auf dem Laufenden.

Wir hoffen ihr habt Spaß beim Stöbern!