10. - 12. November - Loy Krathong

Der Grund warum wir eigentlich so lange in Chiang Mai blieben, waren die beiden Lichterfeste Loy Krathong und Yi Peng. Bei den Festen lassen die Thailänder kleine Bananenbote mit Kerzen in den Fluss und hunderte Papierlaternen in die Luft steigen um mit ihnen ihre Sünden und bösen Gedanken weg zu waschen.

Das Lichterfest sollte etwa drei Tage dauern, mit Eröffnungszeremonien, Paraden, Laternenwettbewerben und unglaublich viel Streetfood. Dementsprechend war die Stadt mit Touristen vollgepackt und wir hatten bei der Buchung des Hostelzimmers keine freie Auswahl mehr, wie sonst normalerweise. 


Am 11. November stiegen die ersten Laternen und wir machten uns an diesem Abend mit Kameras und Ersatzakkus vollgepackt auf, um das Spektakel zu sehen. Kaum aus dem Hostel raus erwartete uns ein riesiger Strom an Menschen, die alle in die gleiche Richtung zu laufen schienen und so schlossen wir uns an. Bald erkannten wir, dass das Ziel eine zentrale Brücke Chiang Mai's war, denn dort wurden wohl die meisten Laternen in die Luft gelassen und man kann gleichzeitig die Bananenbötchen im Fluss beobachten.
Diese Idee hatten wohl alle Touristen und Thai's die sich zu dieser Zeit in ganz Thailand befanden, denn es war so unglaublich voll und laut, dass man ein bisschen klaustrophobisch wurde. Dazu kam, dass die Stadt wohl den Andrang an Touristen nicht erwartet hatte, und so waren die Straßen nicht gesperrt und es versuchten sich zusätzlich zu den Menschenmassen und pfeifenden Polizisten auch noch Autos und etliche Roller durchzuquetschen. Die Autos hupten, die Meschen schimpften, wenn sie ihnen über die Füße rollten, die Touristen schubsten, die Polizisten pfiffen durchgehend verzweifelt in ihre Trillerpfeifen und die Hitze machte das ganze Gedränge auch nicht besser.
Basti und Ich sahen ein, dass es keinen Sinn hatte sich zur Brücke durchzukämpfen und so drehten wir uns um und versuchten aus dem schlimmsten Chaos heraus zu kommen. Bei dem ganzen Durcheinander blieb fast keine Zeit die hunderten Laternen anzuschauen die schon in der Luft waren und wie unzählige große und kleine Sterne den Himmel schmückten.

Als wir uns ein paar Meter von der Brücke entfernt hatten, lockerte sich das Gedränge auf und wir wagten es, unsere eigenen Laternen steigen zu lassen. Die erste klappte ganz gut, sie verhedderte sich in keinem Baum und stieg relativ gerade nach oben, dem Nachthimmel entgegen.

Aber die zweite Laterne wollte nicht so ganz wie wir. Als ich sie ein paar Minuten brennend in der Hand hatte, dachte ich es hätte sich genug heiße Luft, für den Auftrieb im Papierschirm gesammelt und so ließ ich sie los. Ein paar Zentimeter stieg sie auch auf, bevor eine Windböe sie zu Seite pustete und in Richtung Erde drückte. In dem Gewirr aus Menschen konnte keiner auf seine Umgebung achten und so hörte es niemand als mehrere Leute anfingen "Achtung" zu rufen. Gerade als die Laterne drohte die Haare des Nächstbesten abzufackeln, konnte ich sie erwischen und zog sie weg. Ein ganz schöner Schrecken! 

Wir schauten uns noch länger das Laternenmeer um uns herum an, welches trotz des Chaos wie ein Zauber wirkte. Nach einer Pause in einem nahe gelegenen Tempel gingen wir zu unserem Hostel zurück. 


Für den zweiten Tag des Festivals hatten wir uns vorgenommen nochmal ein paar schönere Bilder zu machen, da das am ersten Tag irgendwie untergegangen ist. Ernüchterung folgte, als wir erfuhren, dass keine Laternen mehr erlaubt waren, vermutlich aufgrund des Chaos am Vortag. Die ganze Brücke stand voller Polizei, die darauf achtete, dass keine Laternen angezündet wurden. Statt dessen kaufen wir uns ein Bananenboot, suchten uns einen kleinen Steg am Fluss, zündeten die Kerze an und ließen es ins Wasser.

Leider war der Fluss von den Tagen vorher voll mit alten, kaputten Bananenbötchen, Bierdosen und allerlei anderem Müll. Wenn man sich aber nur auf die Lichter der Bötchen konzentrierte konnte man die braune Brühe fast ignorieren ;). Danach suchten wir uns an einem der Straßenstände noch etwas zu Essen, bevor wir unsere Betten aufsuchten.

Das sind wir:

Hallo! Wir sind Hannah und Basti und zusammen möchten wir ein paar der  schönsten Ecken der Welt entdecken. 

Auf diesem kleinen Fleckchen im Internet halten wir Familie und Freunde, aber auch Fremde, die vielleicht zu Freunden werden, auf dem Laufenden.

Wir hoffen ihr habt Spaß beim Stöbern!