18. November - Elefanten, Trekking, Rafting

Vor ein paar Tagen sind unsere Schulfreunde Inka, Emilia und ihre Freundin Laura, die alle drei seit ca. einem halben Jahr durch Australien gereist sind, dazu gestoßen und wir verbrachten ein paar Tage zusammen in Chiang Mai, bevor die drei weiter in den Süden Thailands reisen sollten.
Heute hatten wir, unabhängig voneinander, Tagesausflüge in Elefantencamps geplant.
Gegen 8 Uhr morgens wurden Basti und ich im Hostel zu unserer Tour abgeholt. Wir fuhren in einem der roten, offenen Pickup Taxis ein paar Minuten zu einem weiteren Hostel, wo wir noch zwei Jungs aus den Niederlanden und Deutschland abholten bevor wir dann etwa ein einhalb Stunden über Straßen, Feldwege und Trampelpfade zum Elefantencamp holperten. 

Wir vier waren die ersten Gäste, die an diesem Tag ankamen und so durften wir sobald wir ausgestiegen waren schon mal einen der Elefanten streicheln, bis der Rest der Gruppe kam. Wir befanden uns auf einer Art Sammelplatz im Territorium der Elefanten, wo sie vorbei kommen konnten wann sie wollten.

Als der Rest der Gruppe dazu stoß (etwa 20 Leute) gingen wir auf ein Bambusplateaut, von dem aus wir die Elefanten (inzwischen kamen immer mehr von ihnen) mit Bananen füttern durften. Uns wurden mehrere Kommandos beigebracht, zum Beispiel, dass der Elefant den Rüssel heben sollte, damit man ihm die Bananen direkt in den Mund geben konnte.

In der Elefantenfamilie war auch ein Baby mit von der Partie. Dem kleinen "Troublemaker", wie er von den Mitarbeitern genannt wurde, mussten wir die Bananen aber erst schälen. Wir lernten viel über die Tiere, wie zum Beispiel die Unterschiede zwischen dem indischen und afrikanischen Elefanten, warum die Elefanten hier nur sehr selten Stoßzähne haben und dass Elefantenkühe 22 Monate schwanger sind.

Beim Beobachten der Tiere konnte man erkennen, dass sie extrem intelligent sind. Sie sind sich ihrer Körpergröße genau bewusst und bewegen sich deshalb extra langsam und bedacht, damit sie zum Beispiel spitze Gegenstände auf dem Boden rechtzeitig bemerken und ausweichen können. Denn schnell mal den Fuß wegziehen geht bei so einem Gewicht nicht so einfach. Unser Tourguide erzählte uns außerdem, dass Elefanten immer am selben Platz sterben, wie ihre Familie und die anderen Elefanten den Toten dann mit Blättern und Sträuchern bedecken, wie bei einem Begräbnis. So entstehen die berühmten Elefantenfriedhöfe.

Nach der Infostunde sollte unsere Gruppe "Medizinbälle" für die Tiere herstellen. Da die Elefanten im Camp ihr Futter nicht selbst suchen gehen müssen, sondern gefüttert werden, wandern sie nicht so viel wie ihre wilden Artgenossen und desshalb muss ihre Verdauung mithilfe der Medizinbälle angeregt und unterstützt werden. Elefanten fressen nämlich mindestens 200 Kilogramm am Tag und brauchen dazu ca. 17 Stunden. Kein Wunder, dass da die Verdauung absolut in Takt sein muss. 

Die Medizinbälle bestehen aus Zucker, Reis, Salz, Bananen, Tamarin und noch einem besonders bitteren Kraut. Nach der Herstellung durften wir die Elefanten natürlich auch mit der Medizin füttern. 

Um das Territorium der Tiere etwas zu erkunden, kletterten wir im Gänsemarsch mit den Elefanten einen Berg hinauf, wobei es durchgehend so schien als ob einer der Elefanten gleich ausrutscht und die ganze Gruppe mit sich herunterzieht.

Als wir den Berg wieder heruntergewandert waren, zogen wir uns alle um, denn wir sollten die Elefanten waschen. Wir mussten aufpassen, dass uns im Wasser keins der Tiere auf die Füße tritt, wärend wir sie mit Bürsten schrubbten und sie mit Wasser bespritzten. Es war schon etwas ganz besonderes, den riesigen Dickhäutern so nahe zu sein. Besonders das 6 Monate alte Baby freute sich über den Badeausflug und kletterte übermütig über die Älteren drüber, ging auf Tauchgang, oder ließ sich auf der Seite im Wasser treiben. So süß!

Für den Rest der Gruppe gab es dann Mittagessen, aber da wir Vier eine Kombi-Tour mit Trekking und Raftig gebucht hatten, fuhren wir weiter zu einer kleinen Bambushütte wo wir dann auch etwas gegen den Hunger bekamen. Nach drei Wochen Tahiland war es für uns schon fast normal zu sehen, dass die Hütte wahrscheinlich das Zuhause der Familie war, die uns das Essen servierte und in einer Ecke die Oma herum lag und schlief.

Von der Hütte aus trekkten wir ca. eine Stunde durch den Dschungel, was wirklich anstrengend war, da unser Tourguide unbedingt vor einer anderen Gruppe am Wasserfall sein wollte, welcher das Ziel unserer Trekkingtour war.
Alle paar Meter blieb er stehen und zeigte uns eine andere Spinnenart, den nächsten Schmetterling, der sich wie ein Blatt tarnte oder einen Baum aus dessen Blätter die Farbe für die orangene Mönchskleidung gewonnen wurde. Es war wirklich spannend! 

Der Wasserfall war im Endeffekt mein Highlight des ganzen Tages. Man konnte dort in dem eiskalten Wasser schwimmen gehen und das Wasser auf Kopf und Rücken prasseln lassen. Es war fast wie eine Dusche und die Erfrischung war genau das Richtige nach einer Stunde durch den Dschungel rennen.

Obwohl ich gar nicht mehr weg wollte, mussten wir den Rückweg antreten, da wir ja noch eine Raftingtour vor uns hatten. 

Auf dem Rückweg wurden wir ein kleines Stück von einem streunenden Hund begleitet, der nach einem ganzen Stück Dschungelpfad genauso schnell wieder verschwand, wie er aufgetaucht war.

Eine dreiminütige Autofahrt entfernt befand sich der Anlegeplatz unseres Wildwasserbootes. Das Wildwasser-Rafting stellte sich eher als einstündige, gemütliche Bootsfahrt heraus, aber es war trotzdem sehr beeindruckend, als einige Meter vor uns einfach zwei Elefanten seelenruhig den Fluss überquerten (wir ärgern uns jetzt noch, dass wir auf das Boot keine Kamera mitnehmen konnten, es wäre absolut ein Postkartenmotiv geworden!).

Die lange, anstrengende Heimfahrt nutzten wir um die vielen Erlebnisse und Eindrücke des Tages revue passieren zu lassen. Zu Hause suchten wir uns nur noch Essen und fielen erschöpft in unsere Stockbetten, nachdem wir uns mit unseren Freunden über unseren Tag ausgetauscht hatten.

Das sind wir:

Hallo! Wir sind Hannah und Basti und zusammen möchten wir ein paar der  schönsten Ecken der Welt entdecken. 

Auf diesem kleinen Fleckchen im Internet halten wir Familie und Freunde, aber auch Fremde, die vielleicht zu Freunden werden, auf dem Laufenden.

Wir hoffen ihr habt Spaß beim Stöbern!