6. - 11. Januar - Kampot und Koh Rong

Da wir unsere Reise nach Kambodscha eher spontan geplant haben, hatten wir noch weniger Ahnung, welche Städe man gesehen haben muss, als bei den anderen Ländern. 

Inzwischen ist Eins sicher: Kampot gehört auf jeden Fall dazu! Nachdem wir ein paar Tage in der hektischen Hauptstadt Phnom Penh verbracht hatten, haben wir uns sofort in die kleine Stadt Kampot an der Küste Kambodschas verliebt. Wir kamen abends an und spazierten auf unserem Weg etwas zu Essen zu suchen im Sonnenuntergang am Wasser entlang.

Als wäre dieser Ausblick nicht genug Entschädigung nach einer langen Busfahrt, aßen wir dann den besten Burger den wir in ganz Südostasien bisher gefunden haben (vielleicht sogar besser, als alle Burger überhaupt!). Das Restaurant gehörte einem jungen Belgier, welches er eröffnete, als er vor einem Jahr nach Kampot zog, wie er erzählte.

Am nächsten Tag klingelte der Wecker relativ früh, denn wir hatten viel vor. Am Vormittag fuhren wir mit unserem geliehenen Roller etwa eine dreiviertelstunde über staubige Schotterwege um zu einer bekannten Pfefferplantage namens La Plantation zu kommen. Aus Kampot kommt nämlich weltberühmter Pfeffer, der von vielen Sterneköchen rund um den Globus benutzt wird. Der Pfeffer aus dieser Region ist so besonders, weil der Boden extrem reich an Mineralien und Nährstoffen ist und gleichzeitig die Luft salzig und feucht, da Kampot am Meer liegt. Das macht den Pfeffer besonders würzig.

Auf der Plantage kann man kostenlose Touren auf englisch oder französisch mitmachen, in denen man mehr über die 40 Hektar große Plantage und die Kunst des Pfeffer anbauens lernt.

Pfefferpflanzen werden ca 4 Meter hoch und brauchen 2 Meter Platz in jede Richtung. Bei der Ernte, die von Hand stattfindet sind die Körner noch grün und werden dann entweder geschält oder ungeschält getrocknet. Jeh nachdem, welche Sorte angebaut wurde, ob man die Körner vor dem Trocknen schält oder nicht, kommt dann am Ende weißer, schwarzer oder roter Pfeffer heraus. Und selbst da gibt es dann wieder Unterscheidungen, sehr komplex! 

Frische Pfefferkörner vom Strauch schmecken auch schon sehr scharf!
Frische Pfefferkörner vom Strauch schmecken auch schon sehr scharf!

Bei der Tour wurde uns außerdem gezeigt, dass auf der Plantage auch Zitronengraß und Drachenfrüchte angebaut werden und wir konnten außerdem einen Durian-Baum sehen.

So werden Drachenfrüchte angebaut.
So werden Drachenfrüchte angebaut.

Durian-Früchte sind in vielen Hotels und auch beim Import aufgrund ihres extrem strengen, schwefligen Ei-Geruchs verboten.

Trotzdem ist die Frucht in Kampot eine Legende und hat sogar einen eigenen 2-3 spurigen Kreisverkehr gewidmet bekommen, den "Durian - Roundabout".

Am Ende der Tour machten wir eine Pfeffer-Verkostung, bei der wir die unterschiedlichen Sorten vergleichen konnten und lernten, zu welchen Gerichten welcher Pfeffer am besten passt. Basti war sich sicher dass alle auf jedenfall nach Pfaffer schmeckten, egal ob die Fußnote "fruchtig" oder "rauchig" hieß. 

Kampot Pfeffer muss übrigens drei (Güte-)Siegel auf der Packung haben um sich "Kampot Pfeffer" nennen zu dürfen! Die Besichtigung der Plantage war unglaublich interessant und um sie gebührend abzuschließen, aßen wir in einem nahegelegenen Restaurant Gerichte, die mit jenem Pfeffer gewürzt waren. 

Nach der (unserer Meinung nach, etwas euphorisch gepfefferten) Stärkung ging es auch direkt wieder weiter, den ganzen anstrengenden Weg über Schotter und Sand zurück, durch die Stadt und auf der anderen Seite wieder raus. Bis wir schließlich an einem Kayak-Verleih eines Resorts angekommen waren, bei dem wir ein Kayak für 10 Dollar liehen. Damit glitten wir, mehrere Stunden bis zum Sonnenuntergang, durch eine zugewucherte, ruhige Schleife im Gestrüpp entlang. Die "Green Cathedral" ist eine zum Teil von Grünzeug überdachte Flussschleife des Preaek-Tuek-Chhu-River, welcher auch durch ganz Kampot fließt.

Zum Abschluss legten wir mit dem Kayak an einem kleinen Strand an und gingen im Fluss schwimmen, bevor wir das Gefährt wieder zurück gaben und kurz darauf erschöpft in unsere Betten fielen.

Am Tag darauf, dem 7.ten Januar, machten wir uns mit unserem Roller auf den Weg zum sogenannten "Bokor Mountain Nationalpark". Die Sperpentienen, die durch wunderschöne Natur den Berg hinauf führten, waren aufgrund der ziemlich neuen und breiten Straßen sehr schön zu fahen und wären ein Traum für jeden Motorradfahrer gewesen!

Auf dem Berg angekommen, verbrachten wir den ganzen Tag damit von einem Punkt zum nächsten zu fahren. Wir sahen eine verlassene christliche Kirche, einige buddhistische Tempel, einen Bergsee, einen leider verdorrten Wasserfall, einen unglaublichen Aussichtspunkt und ein verlassenes Hotel sowie Casino und Postamt.

Eine verlassene Kirche
Eine verlassene Kirche
In Echt sah es noch viel höher aus! ;)
In Echt sah es noch viel höher aus! ;)

Der ganze Berg machte den Eindruck, als hätten hier vor einigen Jahren ganze Siedlungen gelebt und wären alle auf einmal gegangen, denn wir sahen unzählige leerstehende Häuserblöcke und Gebäudekomplexe. Einige erinnerten an Flugzeughangars, andere sahen aus, wie Einkaufszentren. Alle standen jedoch leer, ein bisschen gruselig war es schon. 

Gleichzeitig hingen an Bauzäunen riesige Plakate über gigantische, futuristische Siedlungen die auf dem Berg geplant waren. 

Die Rückfahrt, den Berg hinunter war jedoch genauso schön, wie die Hinfahrt. Leere weite Straßen, sanfte Kurven und wunderschöne Natur. Auf einmal sahen wir irgendetwas auf der Straße liegen. Beim Näherkommen erkannten wir erst was es war: Mitten auf drm Mittelstreifen der Serpentinen, saß ein Affe und aß gemütlich eine gefunde Frucht. Super Anblick!

Leider etwas unscharf, da ich hinten auf dem Roller saß.
Leider etwas unscharf, da ich hinten auf dem Roller saß.

Kurz vor Kampot stoppten wir zufällig an einem Nachtmarkt, der anscheinend noch von Touristen unentdeckt war und aßen zu Abend. Um uns herum nur Locals die mit ihren Kindern die Stände erkundeten oder für Autoscooter und billige Snacks gekommen waren. Den Abend ließen wir bei einem Bier und, mittlerweile fast einen Ritual, dem Kartenspiel ausklingen. 


Von Kampot aus nahmen wir dann am 9. Januar einen Bus und eine Fähre auf die die Insel Koh Rong, wo wir in einer Jurte direkt am Strand übernachteten. Diese zwei Tage Strandurlaub nutzten wir um neue Energie und leider auch etwas Sonnenbrand zu tanken. Koh Rong war wirklich wie auf einer Postkarte! Weiße Sandstrände, Palmen und türkisblaues Wasser, was ungefähr so warm war, wie eine Badewanne! Perfekt um ein paar Tage zu entspannen!

Der Pier von Koh Rong
Der Pier von Koh Rong
Die Jurten erinnerten mich an meine Zeit als Pfadfinder!
Die Jurten erinnerten mich an meine Zeit als Pfadfinder!
Unser Zelt lag direkt am Wasser!
Unser Zelt lag direkt am Wasser!
So, das ist jetzt aber auch das letzte Bild, versprochen!
So, das ist jetzt aber auch das letzte Bild, versprochen!

Das sind wir:

Hallo! Wir sind Hannah und Basti und zusammen möchten wir ein paar der  schönsten Ecken der Welt entdecken. 

Auf diesem kleinen Fleckchen im Internet halten wir Familie und Freunde, aber auch Fremde, die vielleicht zu Freunden werden, auf dem Laufenden.

Wir hoffen ihr habt Spaß beim Stöbern!