29. - 31. November - Reise nach Luang Prabang

Unsere Zeit in Thailand läuft langsam aus, der erste Monat, und damit die Zeit unseres Visums ist fast vorbei. Als nächstes Land steht Laos auf der Liste und wir hatten eine dreitägige Reise geplant um an unserem ersten Ziel in Laos, Luang Prabang, anzukommen. 


Am 29.11. ging es los. Wir stiegen am Busbahnhof von Chiang Rai in einen roten, schrammeligen, alten Bus ein, der uns in die Grenzstadt Chiang Khong bringen sollte. Das Gefährt, welches aussah, als ob es nach seinen Glanz-Jahren (ca. 1945) mehrere Jahrzehnte auf einem Schrottplatz verbracht hat und dann, ohne TüV wieder auf die Straßen gerollt wäre, fuhr drei Stunden unter viel Geächtz und mit offenen Türen durch die Pampa. Immerhin hing ein einsamer Ventialtor über unseren Köpfen. Alle paar Minuten wurde angehalten weil am Straßenrand ein Local stand mit dem Wunsch ins nächste Dorf mitgenommen zu werden.

Als wir mit durchgerüttelten Hinterteilen in Chiang Khong ankamen, stiegen wir in der Stadt, die aussah wie eine Geisterstadt direkt in ein Tuk Tuk um, welches uns zum Grenzübergang brachte. Auch das Grenzgebäude sah aus, wie nach einer Apokalypse, jedenfalls waren die 5 Menschen aus dem Tuk Tuk, uns eingeschlossen, die Einzigen weit und breit. Innerhalb von 10 Minuten saßen wir in dem Niemandsland zwischen den Landesgrenzen und warteten auf den Bus der uns offiziell die paar Meter nach Laos hineinfahren sollte. Während wir die Grenze überquerten, fuhren wir über eine Brücke, auf der sich linke und rechte Spur teilten und dann mit Hilfe einer Unterführung die Seiten tauschten, denn wir wechselten vom Linksverkehr in den etwas vertrauteren Rechtsverkehr.

Der Grenzübergang inklusive dem Beantragen des Visums verlief reibungslos und ziemlich schnell. Auf der anderen Seite des Mekongs, der die beiden Länder trennt standen direkt mehrere Shuttlebusse bereit, um uns ins "City Center" der kleinen Grenzstadt Huay Xai zu bringen. Der Drop-Off-Punkt war klar: die einzige Straße mit Restaurants, Unterkünften und Lädchen.
Da wir kein Hostel gebucht hatten und ziemlich müde von der Fahrt waren, fragten wir im erstbesten Guesthouse nach einem Zimmer. Für ca. 6€ bekamen wir ein Doppelzimmer mit Bad und Fenster. Obwohl es kein Frühstück gab, hat es für die eine Nacht Layover völlig gereicht. Etwas später trieb uns der Hunger aus den Betten und wir machten uns auf die Suche nach Essbarem.

Da die Stadt relativ klein ist und auf den ersten Blick auch nicht besonders belebt, machten wir uns keine großen Hoffnungen, als wir von einer jungen Frau eine Steintreppe weg von der Haupstraße geführt wurden, auf die Terrasse eines Hostels, welches auch als Restaurant fungierte. Je länger wir dort waren, desto besser gefiel es uns! In der Speisekarte lasen wir, dass ein Teil der Einnahmen dafür verwendet wird, den soganannten "Mountainpeople" (die Menschen, die in den Bergen Laos wohnen und keinen Zugang zu Bildung, o.Ä. haben) zu unterstützen. Als wir auf unser Essen warteten gesellte sich ein junges Kätzchen zu uns und allmählich merkten wir, dass das Restaurant gleichzeitig das Wohnzimmer der Großfamilie war, die das Hostel betrieb. Andauernd liefen Kinder an uns vorbei ins Badezimmer um zu duschen und Zähne zu putzen, und später aßen alle zusammen zu Abend. Für ca. 1€ hätte man sich auch, statt etwas zu  bestellen, zu der Familie dazugesellen können und mit essen, was auch immer diesen Abend gekocht wurde.
Wir unterhielten uns mit einem australischen Pärchen und das Essen schmeckte toll!

Am nächsten Morgen standen wir relativ früh auf, aßen sehr leckeres Frühstück in einem Café auf der anderen Straßenseite und warteten dann auf das Taxi, welches uns zum Hafen bringen sollte. Den größten Teil unserer Reise würden wir nämlich auf dem Boot verbringen. 

Mit 150 Mann saßen wir auf ausgebauten Autositzen, die in ein großes Boot gestellt wurden und schipperten so den Mekong hinunter. 

Ab und zu legten wir an verschiedenen Stränden und Klippen an, um irgendwelche Lieferungen abzugeben. Wir vermuten, an die Menschen die dort leben, da sie wenig Zugang zu Supermärkten, oder Ähnlichem haben. Manchmal wollte auch ein Local zusteigen um zwei Strände später wieder abzusteigen. So verbrachten wir also den ganzen Tag auf dem Boot, genossen die Aussicht auf Dschungel, Felsen, Klippen und ab und zu Sandstrände. 

Als wir abends in Pak Beng anlegten, hatten wir auf dem Boot schon Freunde gefunden. Timo und Steve aus Berlin hatten sich die Fahrt damit vertrieben, den Biervorrat der Minibar des Bootes zu vernichten und waren entsprechend gut gelaunt. Zusammen mit den Beiden liefen wir den Berg vom Hafen hoch und fragten bei einigen Guesthouses nach dem Preis. Als wir ein passendes gefunden hatten (ca. 2,5€ pro Person) machten wir uns auf die Suche nach Abendessen und wurden in einem süßen Restaurant fündig, in dem wir einen Whiskey-Shot nach dem anderen serviert bekamen (übrigens gratis;)). Wir ließen den Abend dann mit ein paar weiteren Bierchen nett ausklingen und lachten darüber, dass Basti und ich unser halbjähriges "Jubiläum" damit verbracht hatten, den ganzen Tag auf einem Boot zu sitzen. 

Am nächsten Morgen, den 1.12., standen wir besonders früh auf, denn bei den Sitzplätzen auf dem Boot galt: "Wer zuerst kommt, malt zuerst". Wir waren also fast ein einhalb Stunden zu früh da und trotzdem lange nicht die Ersten. Wir fanden gute Plätze, kauften Proviant und Sandwiches und schon konnte es losgehen. Zuerst legten wir ein wenig verspätet ab und dann, nach den ersten zwei Stops ging der Hauptmotor nichtmehr an. Nachdem wir eine halbe Ewigkeit in der Sonne gebrutzelt hatten und gut ein Viertel der Gäste sich auf dem Stand die Füße vertreten hatte, schien es wieder weiter zu gehen. Alle Kerle der Bootsbesatzung kamen stolz & ölverschmiert aus dem Maschinenraum und wir tuckerten wieder den Mekong entlang.
Die Sonne hing bereits tief über den Bergen, die den Mekong begleiten als wir den Slowboat-Hafen von Luang Prabang erreichten. Während wir ausstiegen und auf das Gepäck im Rumpf des Bootes warteten überlegten wir wo wir überhaupt schlafen sollten.
Als wir dann mit dem Tuk Tuk vom Hafen ins Stadtzentrum gefahren wurden, waren wir dann doch ganz schön geschafft und so bezogen wir nur noch unser Hostel. Bloß um die Ecke fanden wir ein sehr schönes italienisches Restaurant, in dem wir dann relativ schick (für laotische Verhältnisse) bei Pizza und Weißwein die dreitägige Reise abschlossen.

Das sind wir:

Hallo! Wir sind Hannah und Basti und zusammen möchten wir ein paar der  schönsten Ecken der Welt entdecken. 

Auf diesem kleinen Fleckchen im Internet halten wir Familie und Freunde, aber auch Fremde, die vielleicht zu Freunden werden, auf dem Laufenden.

Wir hoffen ihr habt Spaß beim Stöbern!