22. - 25. Dezember - Cat Ba

Wenn Vietnam bereist, darf man die Ha Long Bucht auf keinen Fall verpassen. Das steht in jedem Reiseführer. Deswegen ist es auch kein Wunder, dass die ganze Gegend extrem überlaufen und ziemlich teuer für asiatische Verhältnisse ist.
Ein Backpacker aus den Staaten, den wir in Laos getroffen haben hat uns empfohlen, statt dessen eine Insel der Bucht zu besuchen, die genauso schön, aber nicht ganz so voll ist. Cat Ba.
Nachdem wir am Abend des 22.12. angekommen sind, haben wir unser Hostel bezogen und sind noch schnell etwas essen gegangen. Morgens haben wir uns einen Roller für ca. drei Euro geliehen und sind zu einem Aussichtspunkt an der Küstenstraße gefahren. Leider konnte man wenig sehen, weil direkt vor unserer Nase ein großes Hotel gebaut wurde. Außerdem haben wir einen kleinen Abstecher zu einem privaten Strand gemacht. 

Die Aussicht war leider nicht ganz so schön, wie erhofft.
Die Aussicht war leider nicht ganz so schön, wie erhofft.

Cat Ba ist eine kleine Insel, aber an der breiten Hauptsraße der Küste reihen sich die Restaurants mit ihren bunten, blinkenden Schildern dicht an dicht an einander. So stellen wir beide uns Las Vegas im Miniformat vor. 

In der Hochsaison muss es noch viel voller sein.
In der Hochsaison muss es noch viel voller sein.

Für den Tag vor Weihnachten hatten wir eine ganztägige Tour gebucht. Morgens ging es los mit dem Minivan zum Hafen, wo wir auf ein Schiff umstiegen, mit dem wir den ganzen Tag durch die einmaligen Kalksteinfelsen und kleinen Inseln fuhren. Die Natur war unglaublich! Insgesammt über 3.000 der kleinen Felsinseln sind In der Halong Bucht und ihrer Umgebung verstreut und dienen unter anderem als beliebter Ort für die Dreharbeiten von Filmen (wie zum Beispiel James Bond). 

Das Boot, auf dem wir den Tag verbrachten.
Das Boot, auf dem wir den Tag verbrachten.
Einer der Drehorte aus "James Bond - Der Mann mit dem goldenen Colt"
Einer der Drehorte aus "James Bond - Der Mann mit dem goldenen Colt"

Wir fuhren durch ein Fischerdorf, welches sich komplett auf dem Wasser befindet. Hunderte von improvisierten Plattformen schwappten auf dem Wasser herum, auf jeder stand eine kleine Blechhütte, die als zu Hause für die jeweilige Familie dient. Um die Hütten herum sind Becken mit Netzen installiert, in denen Fische bis zum Verkauf gezüchtet oder aufbewahrt werden. 

Da das "Dorf" relativ nah an der Küste liegt, haben die meisten Hütten Strom, einen Fernsehanschluss und sogar Wasserleitungen vom Festland. Wenn die Kinder morgens zur Schulde möchten, wird ein Wassertaxi gerufen, welches für Hin- und Rückweg etwa 40 Cent pro Kind kostet. Oder die älteren Schüler haben Fahrgemeinschaften mit dem Ruderboot. Regelmäßig kommt ein Boot, welches den Müll der Familien einsammelt und entsorgt.

Nachdem wir etwas weiter hinaus gefahren waren, besuchten wir eine Fischer-Familie, die auf einem Hausboot lebt welches keinen Anschluss mehr ans Festland hat. Sie sammeln zum Beispiel ihr Regenwasser in einem Boot aus Beton, da das Wasser darin länger frisch bleibt und Beton viel billiger ist als mehrere große Tanks zu kaufen. Das Boot besteht tatsächlich komplett aus Beton und schwimmt nur, weil es hohl ist. 

Ein Boot aus Beton
Ein Boot aus Beton

Nachdem wir wieder auf unserem Schiff waren und etwas gefahren sind, gab es die Möglichkeit im Meer schwimmen zu gehen. Obwohl wir den ganzen Morgen über in Pulli und Steppjacke auf dem Deck saßen und aufgrund des Windes trotzdem noch froren, zogen Basti, Ich und drei andere mutige Passagiere die Badeklamotten an und hüpften von der Reling aus ins Wasser. Das Wasser war wärmer als erwartet und wir schwommen gut 70 Meter zu einem winzigen Strand. Unser Schiff lag inmitten unzähliger steiler Felswände von denen einige solche kleinen Strände hatten. Wir ärgerten uns kurz, dass wir keins der Handys mitgenommen hatten um den Blick einzufangen und schwammen wieder zurück. Erschöpft von der Kälte und der Anstrengung waren wir froh, dass es Zeit für ein Mittagessen an Bord war. Wir waren an drei verschiedene Tische eingeteilt und für jeden war etwas dabei. Vegetarisch, beziehungsweise vegan, etwas für die Fleischesser und die typischen Meeresfrüchte, die auch die Einheimischen bevorzugten. Das Essen war unglaublich lecker! Jeder bekam eine kleine leere Schüssel und Essstäbchen. Dann wurde auf dem Tisch Reis, Kartoffeln, Fleisch und Gemüse auf großen Tellern und in Töpfen verteilt und jeder konnte sich nehmen, so viel er wollte. 

Während das Schiff weiter durch die Inseln schipperte, nutzen wir die Gelegenheit uns mit einigen anderen Gästen zu unterhalten und führten ein nettes Gespräch mit einem älteren Mann aus Wales, der viel über seine Reisen und sein Leben zu erzählen hatte. 

Der nächste Programmpunkt, und auch das Highlight des Tages hieß Kayaking. Wir legten an einem großen Steg an, bekamen Schwimmwesten in die Hand gedrückt und schon saßen wir jeweils zu zweit in einem wackeligen Kayak. In den folgenden ein einhalb Stunden fuhren wir durch verschiedene Höhlen, durch Buchten und an unzähligen kleinen Inseln aus Kalkstein vorbei, die so typisch waren für das Land und die Region. 

Als wir schließlich zu unserem Schiff zurückkehrten, waren wir so erschöpft, dass wir die ganze Heimfahrt verschliefen und erst kurz vor dem Hafen wieder aufwachten. Wir waren zwar müde und durchgefroren, aber die Tour hat sich sehr gelohnt! 

Auf dem Deck unseres Bootes war es ganz schön kalt!
Auf dem Deck unseres Bootes war es ganz schön kalt!

Den Weihnachtsabend verbrachten wir mit drei Deutschen, die wir zufällig beim Frühstück im Hostel kennen gelernt haben. Sie hatten sich einfach umgedreht und gefragt was wir an Heilig Abend so machen, weil sie noch eine Flasche Rotwein übrig haben und neue Menschen zum Karten spielen bräuchten. Da wir noch nichts geplant hatten bejahten wir gerne und so kam es, dass wir an Weihnachten zusammen Steinofenpizza aßen, Wein tranken, Karten spielten und quatschten, bis spät in die Nacht. Obwohl in Südostasien ja kein Weihnachten gefeiert wird, waren doch viele Restaurants weihnachtlich geschmückt und wir hatten wenigstens ein bisschen festliche Stimmung und viel Spaß mit unseren neuen Freunden.

Basti, Ich, Ronja aus Hamburg und Susi und Christoph aus Karlsruhe
Basti, Ich, Ronja aus Hamburg und Susi und Christoph aus Karlsruhe

Das sind wir:

Hallo! Wir sind Hannah und Basti und zusammen möchten wir ein paar der  schönsten Ecken der Welt entdecken. 

Auf diesem kleinen Fleckchen im Internet halten wir Familie und Freunde, aber auch Fremde, die vielleicht zu Freunden werden, auf dem Laufenden.

Wir hoffen ihr habt Spaß beim Stöbern!